Was ist Akupunktur und welche Akupunkturpunkte gibt es

Vor über 2.000 Jahren entwickelte sich in China eine Heilkunde, die heute als traditionelle chinesische Medizin bezeichnet wird. Im Gegensatz zur westlichen Medizin ist sie nicht auf einzelne Fachrichtungen spezialisiert, sondern sieht die gesundheitliche Verfassung eines Menschen als Ganzes. Sie verfolgt nicht nur die Heilung bestehender Krankheiten, sondern auch deren Vorbeugung.

Eine der wichtigsten Methoden der traditionellen chinesischen Medizin ist die Akupunktur. Dabei werden spezielle Nadeln in bestimmte Stellen des Körpers eingestochen. Diese etwa 400 genau definierten Akupunkturpunkte liegen auf so genannten Meridianen – paarig angeordneten Längsbahnen, auf denen die Lebensenergie Qi fließt. Gemäß der östlichen Heilkunde hat diese eine maßgebliche Auswirkung auf alle Körperfunktionen und kann durch gezielte Reize positiv beeinflusst werden.

Somit gehört die Akupunktur zu den Therapieformen, die sich der Umsteuerungs- und Regulationsfähigkeit des Organismus widmen; d.h. das aus dem Takt geratene Gleichgewicht des Körpers wiederherstellen und seine Selbstheilungskräfte stimulieren. Die Wirksamkeit der Anwendung von Akupunktur konnte bis heute wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, so dass – wie auch bei anderen Natur- und Alternativ-Heilverfahren – häufig der Placebo-Effekt für ein positives Ergebnis genannt wird.

Forschungsergebnisse belegen jedoch, dass das Setzen der Nadeln stimmungsaufhellende und schmerzlindernde Substanzen im Gehirn freisetzt. Die Schulmedizin erkennt Akupunktur als wirksame Therapie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Atemwege und des Verdauungssystems; bei Allergien, Suchtkrankheiten, Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten sowie bei vegetativen und neurologischen Störungen an. Besondere Wirksamkeit kommt der Akupunktur bei chronischen Schmerzen, in postoperativen Situationen und bei Schwangerschaftsbeschwerden sowie zur Geburtsvorbereitung ab der 36. Schwangerschaftswoche zu.

Der Schwerpunkt der Akupunktur liegt dabei immer auf unterstützenden, vorbeugenden oder lindernden Aspekten. Diese hängen maßgeblich von der Erfahrung des Therapeuten und der Mitarbeit des Patienten ab. Akupunktur kann helfen Beschwerden zu lindern, gestörte Körperfunktionen zu regulieren und Selbstheilungskräfte anzuregen; sie kann jedoch keine bereits entstandenen Schäden rückgängig machen oder zerstörte Körperteile bzw. -bausteine reparieren.